Vergabe des BoriS – Berufswahl-SIEGELs Baden-Württemberg
18 Schulen mit 19 Schularten aus der Region Südlicher Oberrhein erhalten das BoriS – Berufswahl-SIEGEL Baden-Württemberg
Das BoriS – Berufswahl-SIEGEL Baden-Württemberg zeichnet Schulen mit dem SIEGEL aus, die ihre Schüler in besonderer Weise bei der Wahl eines Berufs oder Studiums unterstützen. Im Rahmen einer Feierstunde in Freiburg erhielten 18 Schulen aus der Region das BoriS - Berufswahl-SIEGEL.
Thomas Hecht, Schulpräsident des Regierungspräsidiums Freiburg bedanke sich ausdrücklich für die geleistete Arbeit der ehrenamtlichen Juroren aus Wirtschaft, Schule und Beratung und stellte heraus, wie viele Angebote der beruflichen Orientierung in unserer Region eine sehr hohe Qualität haben.
Viele Jugendliche stehen am Ende ihrer Schulzeit vor der Herausforderung, sich je nach individueller Situation zwischen rund 350 dualen Ausbildungsberufen, zahlreichen fachschulischen Ausbildungsgängen und einer kaum überschaubaren Zahl an Studiengängen für „ihren“ Beruf entscheiden. Dies ist eine Entscheidung, die ihren weiteren Lebensweg ganz entscheidend bestimmt und deshalb möglichst gut vorbereitet sein muss. Die Berufs- und Studienwahlorientierung junger Menschen in Baden-Württemberg ist daher eine wichtige Aufgabe von Schulen und ihren Partnern. Mit dem Projekt „BoriS – Berufswahl-SIEGEL Baden-Württemberg“ wurde ein Netzwerk initiiert, das landesweit die Zusammenarbeit beim Übergang Schule - Beruf stärken soll. Eine breite Koalition von Partnern im Bereich schulischer und beruflicher Ausbildung hat sich zusammengetan.
Stefanie Langen, Bundesverband der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) aus Berlin lobte die Arbeit der Kooperationspartner vor Ort: „Das breite Netzwerk vieler ist der Grundpfeiler für die bundesweit herausragende Rolle des Berufswahlsiegels in der Region Südlicher Oberrhein.“
Projektträger sind der Industrie- und Handelskammertag Baden-Württemberg, der Handwerkstag Baden-Württemberg und die Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände. Alle weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg, die an einer Zertifizierung der Qualität ihrer Arbeit durch das Berufswahl-SIEGEL interessiert sind, waren nun zum neunten Mal aufgerufen ihre Leistung unter Beweis und sich dem landesweiten Vergleich zu stellen.
Eine Jury aus Vertretern der Unternehmen, Schulen und Bildungsberatern hat die Angebote unter die Lupe genommen und anhand eines einheitlichen Kriterienkatalogs bewertet. In der Region Südlicher Oberrhein gehören in diesem Jahr 18 Schulen mit 19 Schularten zu den Preisträgern. Bei den gewürdigten Projekten zur Berufs- und Studienorientierung steht der herausragende Austausch zwischen Schule und Wirtschaft im Vordergrund. Dabei reicht das Spektrum von Schülerfirmen über schulisch organisierte Berufs-Infotage bis hin zu gewachsenen Lernpartnerschaften. Markus Walter, Projektkoordinator BoriS – Berufswahl-SIEGEL Baden-Württemberg, lobte im Rahmen der Veranstaltung jede einzelne Schule bezogen auf die Ergebnisse der einzelnen Audits. Gerade die Bereiche Elternarbeit, Kontakte zu Unternehmen und Personalentwicklung in der Schule waren in diesem Jahr sehr stark in der Region.
Das Berufswahl-SIEGEL Baden-Württemberg verfolgt im Wesentlichen drei Ziele: Die berufliche bzw. Studienorientierung von Schülerinnen und Schülern zu verbessern, die Zusammenarbeit von Schulen mit externen Partnern auszubauen sowie Transparenz hinsichtlich der Angebote und Aktivitäten zu schaffen. Damit soll der Wettbewerb angeregt und ein möglicher Einstieg in die Qualitätsentwicklung von Schulen aufgezeigt werden. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die erprobten Instrumente anderen interessierten Schulen zugänglich gemacht werden und das Netzwerk weiter aufgebaut wird. Weitere Informationen finden Sie unter www.berufswahlsiegel-bw.de.
Das Berufswahl-SIEGEL Baden-Württemberg gratuliert der Realschule Titisee-Neustadt recht herzlich zur bereits zweiten Rezertifizierung des Berufswahlsiegels.
Markus Walter
Projektkoordination BoriS – Berufswahl-SIEGEL Baden-Württemberg
SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg
Theodor Ludwig Str. 24-26
79312 Emmendingen
walter@schulewirtschaft-bw.de
TITISEE-NEUSTADT. Als der offizielle Teil zu Ende war, suchten die Schüler das Weite. Sekt, Häppchen und Gedankenaustausch waren wohl nicht ihr Ding. Sie hatten
ja auch genug gehört, und man darf doch stark annehmen, dass sie nichts anderes taten als sofort zu ihren Mitschülern zu eilen, um ihnen die frohe Botschaft zu überbringen... Jedenfalls Lob von
allen Seiten dafür, wie wacker sie sich geschlagen hatten dafür, dass die Realschule mit dem Berufswahl-Siegel BORiS ausgezeichnet wurde, das der Realschule Titisee-Neustadt herausragende
Leistungen bei der Berufsvorbereitung bescheinigt (die BZ hat ausführlich berichtet).
"Hervorragend und professionell" hätten sie mitgewirkt, bekamen sie von Gerhard Wörner bescheinigt. Wörner war erstens Mitglied der dreiköpfigen unabhängigen Jury, von der die Schule erst geprüft
und dann für besonders gut befunden wurde. Und zweitens ist er über sein Unternehmen Mitglied der Handwerkskammer und der Meisterprüfungskommission und hat es im Alltag mit 90 Azubis und zehn
Schulen zu tun, er wusste also, wovon er sprach, als er die Bemühungen der Schule um die Berufsvorbereitung ihrer Schützlinge lobte. Es kam gut an, wie er von seiner Anfahrt berichtete; von den
Meldungen im Radio über das "absolute Drama" der Hamburger Schulverhältnisse und davon, wie froh er war, nach Neustadt fahren zu können auf diese "Insel der Seligen". Hier habe die Jury die
Verhältnisse "sehr ernsthaft" geprüft und und sei zu der Erkenntnis gelangt, dass die Verleihung des Siegels "in jeder Hinsicht gerechtfertigt" sei. Er würdigte die gute Vernetzung der Schule mit
der Wirtschaft und den praxisnahen Unterricht. Er sprach von nachhaltigen Strukturen als "Hilfe zur Selbsthilfe", die sich prägend auf die Persönlichkeit und stärkend auf das Selbstbewusstsein
der Schüler auswirkten. So dass sie in dem sich dynamisch verändernden Wirtschaftsleben mithalten könnten.So angetan war er von dem Gesehenen, dass er Rektorin Christina Bronner einen Kompass
übergab: Kurs halten! Als er anmerkte, sie müsse nur immer darauf achten, dass nichts Störendes den Kompass beeinträchtigt, war herauszuhören, dass sie wohl genau die richtigen Kollegen um sich
hat, um die Ansprüche zu erfüllen. Die da wären, nach ihrer Einschätzung: als Schule attraktiv zu bleiben und noch attraktiver zu werden. Ausdrücklich dankte Bronner den Kollegen Christiane Moll
und Alfred Probst, Klaus Hör, Michael Jendryssek und Eveline Kretschmann, den Technikern Thomas Zipfel und Alois Marder sowie den Engländern Christine Haderer, Heiko Kist und Ute Wochner. Sie
vergaß nicht die Partner Jörg Panek (IMS Gear), Holger Schwab (Framo) und Andreas Stoll (Mesa). Sie verlas den Glückwunsch der Schulrätin zu einem, wie diese schrieb "Meilenstein für die Schule".
Lehrerin Christiane Moll erläuterte das gemeinsame Unternehmen BORiS. Vom Einstieg schon vor Jahren über die Ausweitung zur Bewerbung um die Auszeichnung bis hin zum 25. März, als die Jury vor
der Tür stand. Das sei "extrem aufregend gewesen, wie bei einer Prüfung". Doch die Schüler hätten alles präsentiert, kommentiert und reflektiert, was sie gelernt hatten, und der Abschied der Jury
sei schon sehr herzlich ausgefallen.
Sie legte dar, dass es nach dem Verständnis des BORS-Teams, wenn man das Wort Konkurrenzfähigkeit nicht gerne in den Mund nehme, doch darum gehe, dass die Schule für Qualität stehen muss, und
"das Gütesiegel ist ein objektiver Maßstab." Sie verglich BORS mit einem Bauwerk mit vielen Geschossen, das auf vielen tragenden Säulen ruht.
Stadtrat Bernhard Schindler in Vertretung von Bürgermeister Armin Hinterseh betonte, dass es zunehmend wichtig sei für die Schulkinder, frühzeitig umfassende Orientierung zu finden, damit sie den
auf sie zugeschnittenen Beruf finden. Er dankte für die Anstrengungen und sprach Glückwünsche für die Auszeichnung aus. Nach seiner Einschätzung wird es der Schule nicht schwerfallen, sich auf
dem eingeschlagenen Weg zu bewähren. Er sprach die Hoffnung aus, dass die Schüler den Vorteil zu schätzen wissen.
01.09.2012